Aufruf des Bündnisses Wiesbaden für FRAUEN*RECHTE

Ungewollt schwangere Frauen haben uneingeschränkten Anspruch auf eine ergebnisoffene, wohlwollende, kostenlose und anonyme Schwangerschaftskonfliktberatung. Das ist Teil ihrer reproduktiven Selbstbestimmung.

Im letzten Jahr demonstrierten sogenannte Lebensschützer*innen unmittelbar vor der Beratungsstelle von pro familia in Wiesbaden mit „Mahnwachen“ gegen das Recht von Frauen* auf diese reproduktive Selbstbestimmung. Erklärtes Ziel der Demonstrierenden ist es, Schwangerschaftsabbrüche in Wiesbaden und in Deutschland insgesamt zu verhindern und die Mitarbeiter*innen der Beratungsstellen zu „bekehren“. Doch nicht der Schutz des ungeborenen Lebens oder gar der schwangeren Frauen ist das Ziel. Ratsuchende Frauen werden mit Parolen, großen Plakaten, mit Gebeten und Gesängen drangsaliert, gedemütigt und durch einen Spießrutenlauf bestraft. Und das, obwohl das Beratungsgesetz ausdrücklich fordert, dass es bei der Beratung keinerlei Beeinflussung von außen geben darf.

Die Bestimmungen zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland sind Ergebnis einer heftigen gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Die Pflicht und das Recht auf Schwangerschaftskonfliktberatung ist geltendes Gesetz. Die Beratungsstellen sind im staatlichen Auftrag tätig.

Wir solidarisieren uns mit den ratsuchenden Frauen und den Mitarbeiter*innen der Beratungsstellen. Wir fordern eine Schutzzone von 150m um Beratungsstellen, damit es zu keinerlei Beeinträchtigung des anonymen Zugangs zu Beratungseinrichtungen kommt.

Machen Sie mit! Unterstützen Sie uns und schließen Sie sich unserem breiten gesellschaftlichen Bündnis „Wiesbaden für FRAUEN*RECHTE“ an – kontakt@frauenrechtewi.de.

Wiesbaden ist stark für Frauenrechte.

Bündnis Wiesbaden für FRAUEN*RECHTE, 25. Februar 2019